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Ernst Fuchs









Auf dieser offiziellen Webseite des Künstlers finden Sie die umfassendste Werkschau im Internet mit Bildern, Audio- und Videofiles.
Den Schwerpunkt bildet das Leben und Schaffen Ernst Fuchs

Der Universalkünstler aus Wien erlangte Weltruhm als Grafiker, Maler, Bildhauer, Designer, Bühnenbildner, Architekt, Komponist und Dichter. So schuf er eine gigantische Zahl von Radierungen, ein mindestens ebenso großes Werk an Ölgemälden und Aquarellen. In der Kapelle der Stadtpfarre St. Egid in Klagenfurt entstanden monumentale Fresken zur Apokalypse des Johannes. Neben unzähligen Kleinplastiken und Reliefs schuf Ernst Fuchs auch viele lebens- und überlebensgroße Skulpturen. Er entwarf Möbel, Fliesen, Porzellan, Schmuck, Medaillons, Tapeten, Teppiche, Stoffe sowie Kostüme und Bühnenbilder für Parsifal, Lohengrin, Tristan und Isolde, Die Zauberflöte, Hoffmanns Erzählungen, Die Fledermaus und Der Golem. Nach seinen Entwürfen wurden mehrere große Bauprojekte wie ein Hotel in St. Veit an der Glan oder eine Kirche in Thal bei Graz sowie zahlreiche wunderbare Glasmosaikbrunnen ausgeführt. Er komponierte Opern und brachte mehrere Schallplatten und CDs heraus. Ernst Fuchs schrieb Gedichtbände, Kinderbücher und Märchen, illustrierte mehrere Bücher, unter anderem die Bibel, verfasste kunst- und architekturtheoretische Werke, sowie eine Autobiografie. Er war mit bedeutenden Künstlern seiner Zeit wie Dali, Hundertwasser und Leonard Bernstein bekannt.

Sein unumstritten bekanntestes Werk ist sein eigenes Museum, eine von Otto Wagner erbaute Villa in Wien, die er umgestaltete und in ein fantastisches Fuchs-Museum verwandelte. Hier wird dem Betrachter ein großer Querschnitt durch das geniale Schaffen von Ernst Fuchs geboten. Im Park rund um das Museum gestaltete er einen wunderbaren Skulpturenpark, in dem sich auch ein vom Künstler erbautes, einzigartiges Brunnenhaus mit einem prachtvollen Brunnenbecken aus Glasmosaik befindet.

Doch nicht nur durch sein herausragendes und vielseitiges Talent als Künstler hat Ernst Fuchs immer wieder von sich reden gemacht. Auch sein Leben war und ist völlig unkonventionell und von ständigen Höhen und Tiefen geprägt. So verbrachte er seine Kinder- und Jugendjahre als Verfolgter des NS-Regimes und in großer Armut, erlangte in den 70-er Jahren enormen Reichtum, verlor danach wieder alles, um es schon bald wieder zurück zu gewinnen. Er lebte und malte für einige Zeit in einem Kloster, zeugte aber davor und danach mit insgesamt sieben Frauen sechzehn Kinder. Sein Familienauto war in den 60-er Jahren ein kleiner Puch Fiat und in den 70-ern schon ein von ihm selbst mit Intarsien ausgestatteter goldener Rolls Royce in X-Large Größe. Auch an Musen, Modellen und Geliebten fehlte es ihm nie. Gegensätze bestimmen sein Leben und sein Werk. Gott, Eros, Ritter, Tod und Teufel! Das Genie schwankt immer zwischen den Extremen und kommt selbst heute als 83-jähriger nicht zur Ruhe. Er war immer von vielen ungeliebt und unverstanden, doch hat er eine große Familie und eine über die ganze Welt verteilte, eingeschworene Fangemeinde.
Schon drei Generationen von Künstlern in aller Welt sind seine Schüler und sein künstlerischer Nachwuchs. 

Ernst Fuchs über sein Schaffen

Text 1):

Im Winter 1945/46 bemerkte ich zum ersten Mal, wie ein medial-zwanghafter Schaffensdrang von mir Besitz ergriff. Meine Hand schuf, in Trance geführt, mir Unerklärliches. Wie unter einem Zwang stehend, brachte ich in wenigen Tagen eine große Anzahl zarter, linearer Zeichnungen hervor. Durch diese Zeichnungen entfernte ich mich rasch von meinen ersten Vorbildern und tauchte ein in die mir noch unbekannten Gründe meiner Fantasie.

Es dauerte nicht mehr lange, bis mir klar wurde, dass ich ein Surrealist war. Unwiederholbar sind die damaligen Gespräche, Gedanken und Bilder, die mein Schaffen bis zum heutigen Tag prägen.

Außer einigen Zeichnungen und Gemälden ist nichts mehr erhalten, kaum eine Erinnerung ist mir möglich, und diese wiederum ist jeweils nur zugänglich, wenn ich die Bilder betrachte. So sind Zeichnungen und Malereien die Inselgebilde, die im vorbeirauschenden Fluss der Zeit sich gebildet haben.

Text 2):

Nicht selten gelange ich während des Malens in Trance, mein Bewusstsein schwindet zugunsten eines medialen Schwebezustandes, in dem ich mich von sicherer Hand geführt und bewegt fühle, Dinge tuend, von denen ich bewußtermaßen wenig weiß. Dieser Zustand kann mitunter mehrere Stunden dauern. Danach erscheint mir alles, was ich in diesem Zustand geschaffen habe, als ob ein anderer es getan hätte. Erkenntnisse suchen mich heim, die zu finden ich gar nicht gehofft hatte. Von dieser Geistlichkeit erfasst, begreife ich auch, was die großen Erkenntnisse anderer Maler waren, die meine Bewunderung erregten. Ein Verständnis der Kunst und der Erkenntnis, die sie vermittelt, erfasst mich, so, als ob mein Geist mit allen Künstlern aller Epochen in einen Diskurs geraten wäre. Es ist ein Schweben, ein Flügelhaben, ich glaube, dass das von alters her Inspiration genannt wurde. Oft gehe ich an die Arbeit und schaffe stundenlang ohne in diesen Zustand zugeraten. Auch die Form der Tätigkeit bereitet mir Freude, doch ich weiß, was ich tue, ist beiläufiger Natur, eine Art Vorbereitung des höheren, genialen Niederschlagens. In Epochen hoher Kunstblüte wurde dieser vorbereitende Arbeitsgang von Gehilfen ausgeführt, von Künstlern, die nach dem Entwurf des Meisters jenes Geflecht von Linien und Farbe herstellten, in das der Schöpfer des Werkes die vollendende „letzte Hand“ einfügen konnte. So haben die alten Meister bis zum Ende des Barocks geschaffen. Dem Maler war es vorbehalten, das Wesentliche zu tun. Die Regie der Arbeitsweise war in seiner Hand. So wurden viele Künstler erzogen, das Wesentliche, Vollendete vom Unwesentlichen zu unterscheiden. Manchmal befinde ich mich gleich zu Anfang meiner Arbeitszeit in diesem tranceartigen Zustand, dann wieder kommt er nach Stunden vergeblichen Bemühens, aber ganz sicher gilt mein Wunsch, zu schaffen, dem Verlangen, wieder in diesen herrlichen, geisterfüllten Zustand zu geraten.

Fenster öffnen, Licht studieren, das Dunkel in seiner zarten Tiefe treffen, mit den Wolken durch die Himmel des Tages und der Nacht, Gesichter suchen, die dem Traum Person verleihen. Jung sein, alles ahnen und nichts sehen, Geschehenes nicht verstehen und doch die Güte atmend, die davon ausgeht.

Das ist der Taumel allen Kunstbeginns. Michelangelos Gewitter ziehen durch Deinen Geist, bis Leonardos schattige Grotten mystisch Dich verbergen. In ihrem Schutz erkennst Du inneres Licht und sprichst von irdischen Ikonen, in denen dennoch alte Götter wohnen. Der alte Meister-Philosoph, da Vincis Geist folgt Dir ins Labyrinth. So gewinnst Du Zuversicht.

(Ernst Fuchs aus „Das graphische Werk“, 1980)

Text 3):

Was ich hier erzähle, geschah eines Tages – ganz unerwartet. Eines Abends, vor langer Zeit, sah ich in meiner Badewanne aus Porzellan – sie war sehr groß, ausladend geformt wie die Soßetassen jener Services, die man in feinen Pariser Restaurants vorgesetzt bekommt – eine vom Weiß der Wanne und vom Glanz der türkisfarbenen Bemalungen kaum zu unterscheidende, zierliche Nymphe. Das Wort Nymphe stieg als einziges und ohne auf Widerstand zu stoßen in mir auf. Ein Begriff plastisch, rund, fein geschnitten und poliert wie eine Statue, ein offenbartes Inneres, eine schöne Austernschale.

Ihr helles Haar hatte die Farbe einer kaum gereiften Orange. Ihr Augenpaar leuchtete wie das Muttergestein des Smaragds. Ein zarter Saum von Bernstein fasste ihre keinen Pupillen ein, die als schwarze Onyxspiegel in der großen grünen Iris standen und in mein inneres Auge strahlten. War es der Blick einer edlen, siegenden Göttin? War es Gold? War es Feuer?

Auf den goldweißen Fliesen des Badezimmers verstreut lag die Kleidung dieses Wesens.

(Ernst Fuchs aus „Im Zeichen der Sphinx“)

Ernst Fuchs

Text 4):

Ich war immer verfolgt von Dingen, die man außen nicht sehen kann. Ich war immer befasst mit einer Malerei, die jene Bilder wiedergibt, die andere Menschen in Träumen oder Halluzinationen sehen. Mir war die Schwelle dieser inneren Bilder zum Ausdruck hin auch im wachen Sein, im wachen Zustand passierbar; das Hinüberwechseln vom Traum oder von der Phantasie in die Welt der Realität und des im Raume sichtbaren Bildes war mir ständig möglich. Meine Thematik war von Anfang an eine religiöse oder mythologische gewesen, sodass Bildinhalte mit geradezu surrealistischem oder phantastischem Gepräge in fast jeder Epoche meines Schaffens zu finden sind.

(Ernst Fuchs, Auszug aus „Im Zeichen der Sphinx“)

 

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