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Ursprünglich war die Villa, "die prunkvoll im Garten ödete", als gemeinsames Projekt mit den Künstlern Friedensreich Hundertwasser und Arnulf Rainer geplant, ein Vorhaben, das sich aber sehr bald als schwer durchführbar erwies. Etwas vor der Zeit, als Ernst Fuchs,"diese merkwürdige Prunkvilla im Haltertal" für sich entdeckte, machte Heimito von Doderer Haus und Garten zum Schauplatz seines letzten Werkes, des "Romanfragments No. 7. Der Grenzwald". "Hier war nun rechts über der Straße am Hange ein Haus zu sehen, ja, eigentlich ein Palast, wie es einen solchen weitum nicht gab. Auf hohen mächtigen Säulen schwebte und schattete das flache Dach, und links wie rechts warf der schwere, über seine Terrasse liegende Mittelbau fast zarte und schmächtige Seitenflügel von sich, deren Wände auf den ersten Blick nur aus buntem Glase bestanden, von schmalen Pfeilern geteilt."
Vieles an der Villa wurde im Sinne Otto Wagners saniert und restauriert, anderes nach Entwürfen von Ernst Fuchs gestaltet und ergänzt. Bewohnt wird die Villa, die ihm lange Zeit auch als Atelier diente, von Ernst Fuchs allerdings nicht mehr. Mit der Eröffnung der Villa als Privatmuseum und Sammlung Ernst Fuchs 1988, anläßlich des "hundertjährigen Geburtstages der Villa Wagner", übersiedelte der Meister nach Südfrankreich und lebt und arbeitet heute in Monte Carlo.
Marcel Brion versucht in einem aufwendig gestalteten, dem Meister und seiner Sammlung gewidmeten Katalog, den Künstler Ernst Fuchs, den "Visionär, der durch Dinge hindurchsieht", den "Chronisten unbekannter Welten" zu fassen und den Mythos seiner Bilderwelt dem Besucher und Betrachter, wenn nicht zu erklären, so doch erahnen zu lassen. "Nicht ein bestimmter antiker oder moderner Mythos, sondern die Ernst Fuchs eigene Mystik, in der alles oder fast alles aus seinem Werk mitschwingt; nicht religionsgeschichtliche Bildung, keine geschickte historische Darstellung eines akademischen Malers, sondern eine Mythologie ohne Vorbilder, die jene doch alle beinhaltet, gipfelnd in hybrider Vermählung von Hybriden, von ihm selbst erfunden oder wiedergefunden, Schmelztiegel aus Glauben und Intuitionen, Aberglauben und Liturgien, Erleuchtungen und Alpträumen, kaum Geahntem und seherisch Gespürtem. Eine Welt für sich. Eine wahre Welt."


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